Nach einer produktiven Planungszeit, in der neben den Haus- und HofbewohnerInnen auch Vertreter der Denkmalpflege, Bauaufsicht, Stadtplanung und Demographie sowie ortsansässige Handwerksfimen zusammengewirkt haben, zeigt sich die Revitalisierung der ensemblegeschützten Hofanlage mit einem Wohnhaus-Entwurf, der folgende Ansätze vereint:
- Wohnen in der ‚bel étage‘
- Rekonstruktion der Hofanlage
- Abbilden und Weitererzählen regionaler Baugeschichte
Wie wohnt man in der ‚bel étage‘, die eine Grundfläche von 7×10 Metern des Bestandshauses wiederaufnehmen soll? Denn Wunsch der Bauherren ist, das mittlerweile von Bodenfeuchte durchdrungene Wohnhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert abzureisen und nur auf einer sonnigen Etage zu leben.
Damit dieKubatur des 2-geschossigen Gebäudes in Größe und Form mit Satteldach erhalten bleibt, erfährt lediglich das Obergeschoss eine Vergrößerung der Wohnfläche, wodurch es zur Ausbildung eines sog. Torhauses kommt. Es überspannt die gesamte Grundstücksbreite und liegt auf einem Storage im Erdgeschoss statisch auf, dem Baugrund der früheren Waschküche. Dabei entsteht eine Torsituation, die das Gebäudeensemble ergänzt und den Hof räumlich fasst und schließt. Nahezu geschlossen wirkt das zweiteilige Erd- bzw. Sockelgeschoss aus Ortbeton, dessen Abdrücke im Material die Geschichte des Hauses, seine ursprüngliches Fassadengestaltung, zeigen. Verbindendes Element ist die neue Wohnetage mit Panoramablick, liegt sie als firsthohe Holzkonstruktion souverän auf.